Erläuterung Freianlagen
Trotz der festgesetzten Grünräume und der guten Grünausstattung im Umfeld verbleibt aufgrund der hohen Nutzungsanforderungen an oberirdischen Stellplätzen für PKWs und LKWs vergleichsweise wenig Grünfläche. Die Anliefer- und Rangierflächen sind für den angestrebten Betrieb der Gewerbeeinheiten notwendig.
Die notwendige Versieglung wird durch mehrere Gebäudeelemente kompensiert.
Die befestigten Flächen werden mit wasserdurchlässigem Betonpflaster befestigt. Es werden zwei helle Farbtöne gewählt, um bei hohen Reflexionswerten (SRI-Wert) eine Varietät in die Hoffläche zu bringen. Die Hoffläche soll auch zu besonderen Anlässen vom ruhenden Verkehr freigehalten, als Festplatz genutzt werden können.
Um die Erwärmung der steinernen Flächen weiter zu reduzieren werden die Parkplätze mit einer berankten Pergola überstellt, welche die Stellplätze verschattet. In die Pergola wird auch die Außenbeleuchtung integriert. In den Randbereichen können hier Fledermauskästen als Ergänzung des nördlichen Grasbandes aufgehängt werden.
Die Bambusfassade mit Stämmen zwischen 12cm und 16cm Durchmesser bietet die Möglichkeit Nisthilfen in allen Fassaden zu integrieren. Den potentiellen Arten entsprechend werden die Nisthilfen in Höhen zwischen 2 und 12 m angeboten, als Einzelkästen oder auch Kolonien.
Partiell werden lebende hohe Bambus vorgepflanzt als Schutz und Deckungspflanzung ( z.B Phyllostachys bissetii (bis 6m), Phyllostachys vivax aureocaulis (bis 10m))
Ebenso werden Insektenhotels in der Fassade integriert, so dass eine tatsächlich lebende Fassade entsteht.
Die Dachflächen werden zum Teil als extensiv begrüntes Retentionsdach mit aufgeständerter PV-Anlage ausgebildet. Dachflächen ohne PV-Anlage werden als Biodiversitätsdach, ebenfalls mit Wasserspeicher vorgesehen. Auf der niederen, westlichen Dachfläche wird eine große Gemeinschaftsterrasse mit einem intensiv begrünten Dachgarten angelegt. Die Terrassenflächen werden auch hier in weiten Teilen mit einer berankten Pergola verschattet. So entsteht eine abwechslungsreiche und artenreiche Dachlandschaft, in der ca. 85 Prozent des Niederschlagwassers zurückgehalten und verdunstet werden kann, mit dem Ziel der sommerlichen Abkühlung und verbesserten Aufenthaltsqualität.
Das verbleibende Niederschlagswasser wird dem nördlichen und östlichen Grünstreifen zugeleitet und über Muldenrigolen versickert. Das heißt, es wird über belebten Oberboden und nur bei einer temporären Überlastung der Mulden über ein Rigolensystem versickert.