Das Dachauer Moos wurde vor einigen Generationen urbar gemacht.
Durch Trockenlegungen und geregelte Wasserführung wurde das Moor zurückgedrängt, und es wurden Siedlungen wie z.B. die Kolonie Karlsfeld gegründet.
Jedoch ist der hohe Grundwasserstand geblieben. Hieraus resultieren auch die Festlegung der Bebauungsplans zur Muldenversickerung.
Das Grünkonzept im LUDL Areal wird deshalb mit Respekt auf seine Ursprünge dieser besonderen Region ausgerichtet.
Die Versickerungsflächen werden in Mulden geführt, die bewusst als Reminiszenz an das Moor mit adäquaten Pflanzen ausgestattet werden.
Bei gleichzeitig hohen Nutzeranforderungen an versiegelten Flächen aus Bebauung, Tiefgarage und Parkplatz, welche sich in einer vorgegebene GRZ von 0,9 wiederspiegeln, ergibt sich nur eine begrenzte Fläche für wirksame Versicherungsmulden. Ein Überlaufsystem an dem Regenwasserkanal ist notwendig.
Der Grünzug hinter der Kapelle verbindet die Retentionsflächen entlang der Münchner Straße mit den Versickerungsbereichen im westlichen Quartier.
Über befahrbare Querungen können die Radler und die Fußgänger diesen Grünzug nutzen, der ansonsten für die Pausenwirkung und als Spielfläche gedacht ist.
Alle Dächer werden extensiv begrünt. Dadurch sollte es möglich sein, zwei Drittel der normalen Niederschlagsmenge auf den Dächern zu verdunsten und bei Starkregen mit der „notwendigen“ Zeitverzögerung ins Grundwasser einzuleiten.
Das Entwurfskonzept, soweit der hohe Nutzungs- und Versiegelungsgrad das zulässt, greift die natürlichen und historischen Gegebenheiten des Standortes als Thema auf und setzt sie als Gestaltungsthema um, im Wesentlichen durch die Entwässerungsgräben und das Vegetationsbild.
Architekt: Kehrbaum Architekten
Auftraggeber: Lidl Objekt Karsfeld 160 GmbH
Leistungsphasen: 1-4
Grundstückfläche: 16.410 m2
Begrünte Dachfläche: 6.850 m2